21. Dezember 2022

Energetisch optimiert: Welchen Nutzen bringen Wärmedämmverbundsysteme?

Die Energiekrise trifft Mieter, Eigentümer sowie Unternehmer. Eigentümer schlecht gedämmter Gebäude stehen vor der Herausforderung, ihr Objekt kurzfristig zu optimieren. – Ist die Fassadendämmung das Mittel der Wahl?

 

Mit den Energiepreisbremsen will die Bundesregierung private Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen künftig entlasten. Das Gesetz sieht rückwirkend ab Januar 2023 bis voraussichtlich April 2024 eine Deckelung der Gaspreise vor, Gleiches wird für die Strompreise gelten.

Das neue Gesetz sorgt für eine immense Entlastung. Doch damit ist die Kuh nicht vom Eis. Sowohl der Klimaschutz als auch die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen fordern Immobilienbesitzer zum Handeln.

 

Ein Baustein der energetischen Sanierung: Wärmedämmverbundsysteme

Das Angebot an Sanierungsmaßnahmen ist groß. Für ein energieeffizientes Ergebnis reicht eine Maßnahme jedoch oftmals nicht aus. Sind die Wände eines Bestandsgebäudes schlecht gedämmt, kann die Umrüstung des Heizsystems auf eine nachhaltige Wärmepumpe das Ziel der Kostenersparnis dennoch verfehlen. Der zu erbringende Energieaufwand für die benötigte Vorlauftemperatur wäre schlichtweg zu hoch.

Die Dämmung der Außenfassade kann jedoch schon als alleinige Sanierungsmaßnahme zur Energiekostenersparnis beitragen. Die Beratung durch einen Energieexperten ist im Zweifelsfall ratsam.

Unser Film zeigt am Beispiel einer Seniorenwohnanlage den Wechsel eines defekten Polystyrol-Systems mit 2-mm-Putz auf ein Mineralwollsystem mit einer Klinkerriemchenfassade – und neben der Beseitigung der fachlichen Mängel den offensichtlichen ästhetischen Gewinn.

 

Was sind Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) und wie funktionieren sie?

Mit einem Wärmedämmverbundsystem verpassen Sie Ihrem Gebäude eine warme Hülle. Ziel ist es, Wärmebrücken zu minimieren und den Energieaufwand des Gebäudes gering zu halten. Das gilt sowohl für Neubauten als auch für die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden.

Der Name „Wärmedämmverbundsysteme“ (WDVS) ist auf den typischen Aufbau dieses Dämmverfahrens zurückzuführen, denn er besteht aus mehreren Schichten, die ein kombiniertes Montage-, Klebe- und Beschichtungssystem bilden. Im Einzelnen sind dies: die Befestigungsart (geklebt und/oder gedübelt), der Dämmstoff, eine Armierungsschicht und eine Oberflächenschicht (das kann ein Außenputz oder eine Flachträgerschicht sein). Alle Komponenten sind aufeinander abgestimmt und müssen bauaufsichtlich zugelassen sein: von der Dämmung über die Dübel bis hin zum Putz.

Das Kernelement des Wärmedämmverbundsystems bildet der Dämmstoff. Er wird in Form von Dämmplatten angebracht. Um für ein WDVS zugelassen zu werden, müssen Dämmstoffe hohen Ansprüchen gerecht werden: Viele Materialien kommen schon aufgrund ihres Brandverhaltens oder ihres Wasseraufnahmevermögens nicht infrage. So sind etwa Zellulose, Flachs oder Dämmplatten aus Schafwolle nur für den Innenraum, nicht aber für den Aufbau von Wärmedämmverbundsystemen tauglich.

Beim WDVS wird zwischen drei Materialiengruppen unterschieden: Zu den ökologischen Dämmstoffen zählen Holzfasern, Hanf oder Kork. Die synthetischen Dämmstoffe umfassen das am häufigsten verwendete Polystyrol (EPS, Handelsname Styropor) sowie Polyurethan (PU), einem Dämmstoff auf Erdölbasis. Als mineralische Dämmstoffe gelten Schaumglasschotter, Mineralwolle und Kalziumsilikatplatten.

 

Sie wünschen eine umfassende Beratung? Unser WDVS-Team steht Ihnen gern zur Verfügung! Weitere Informationen finden Sie hier.