17. Februar 2022

„Wir wollen Besucher inspirieren“

Wer sich in Hamburg für aktuelle Wohntrends und internationales Design interessiert, kommt an stilwerk nicht vorbei: Mit einem außergewöhnlichen Konzept geht der Einrichter seit 25 Jahren eigene Wege. Und entwickelt sich stetig weiter. 1996 von Bernhard Garbe gegründet und heute in zweiter Generation von Alexander Garbe geleitet, ist stilwerk längst weit mehr als ein Geheimtipp: stilwerk setzt Trends. Und das interessiert auch uns als Malereibetrieb!

Alexander Garbe ist geschäftsführender Gesellschafter der stilwerk Holding GmbH & Co KG. Mit Standorten in Hamburg, Düsseldorf, Berlin (Umzug in die Kant-Garagen in 2022) und Rotterdam ab 2023, den stilwerk Hotels, dem stilwerk Magazin und dem stilwerk online shop steht die Marke heute für ein einmaliges, umfassendes Shopping- und Designerlebnis.

 

Interview: Im Gespräch mit Alexander Garbe

 

Lieber Herr Garbe, das Jahr 2021 war das Jubiläumsjahr von stilwerk. Seit seiner Gründung gilt stilwerk als exklusive Plattform für Design, Lifestyle und Inneneinrichtung – und das seit 25 Jahren: dazu gratulieren wir Ihnen ganz herzlich!
Was macht das stilwerk-Konzept so innovativ und unterscheidet es von anderen Einrichtungshäusern?

Alexander Garbe: Die Kuration der Händler, Marken und Partner sowie das Motto „Kooperation statt Konkurrenz“; wir sind ein Marktplatz für alle Marktteilnehmer, Marken, Händler, Architekten und Designer, die wir unter einem Dach und auf einer Plattform versammeln. Hinzu kommt seit 2020 das Thema „hospitality“. In den stilwerk Hotels wird Interior Design aus dem stilwerk Kosmos unmittelbar erlebbar. Dabei folgen wir der Maxime „we curate inspiring spaces“ und wollen mit besonderen Events, Marketingaktionen und in unseren Häusern die Besucher inspirieren.

 

Ihr Vater gründete stilwerk 1996 – in einem Industriedenkmal direkt am Fischmarkt. Der Kontrast aus edlem Design und der etwas anrüchigen Hafenumgebung sorgte doch sicher für Aufsehen… Wie wurde das Konzept in Hamburg angenommen und was war die Idee dahinter?

A.G.: Mein Vater wurde damals für verrückt erklärt. Keiner glaubte an die Idee, dass ein Center für Premium Design in einer baufälligen Mälzerei inmitten eines Rotlichtviertels am Hafen entstehen könnte. Das Konzept „Kooperation statt Konkurrenz“ war damals so revolutionär wie es heute aktuell ist: Branchenrelevante Player unter einem Dach zu vereinen und dabei auf Synergieeffekte zu bauen, hat sich über 25 Jahre bewährt. Heute ist die Große Elbstraße eine angesagte Designmeile und stilwerk eine etablierte Marke mit vielen Standorten – mein Vater hat also Recht bekommen.

 

Was bedeutete es für Sie, als Sie stilwerk 2006 von Ihrem Vater übernahmen?

A.G.: Ich kam damals aus London und hatte dort bereits meine eigene Firma aufgebaut. Zurück in Deutschland wartete die stilwerk Aufgabe auf mich. Ich habe schnell gesehen, wie viel Potential im Konzept steckt und habe auch mein Herz an die Marke verloren. In den letzten Jahren haben wir uns dann kontinuierlich weiterentwickelt – mit Höhen, Tiefen und Krisen natürlich – aber insgesamt haben wir eine sehr positive Entwicklung hingelegt. Nach 25 Jahren sagen wir „the best is yet to come…” und freuen uns auf unsere neuen, spektakulären Standorte in Rotterdam und in den Kant-Garagen in Berlin, wo wir erstmalig Showrooms mit hospitality an einem Ort verbinden.

 

stilwerk fördert als Stiftungsführung der Raymond Loewy Foundation talentierten Design-Nachwuchs. Könnten Sie uns verraten, welche Kriterien für die Förderung ausschlaggebend sind?

A.G.: Nach dem einfachen Motto – frei nach Raymond Loewy – „Hässlichkeit verkauft sich schlecht“… Wir achten natürlich darauf, dass die Entwürfe bestimmten ästhetischen Ansprüchen gerecht werden, aber dass sie auch einen praktischen Zweck erfüllen. Im besten Sinne handelt es sich um Ideen, die uns auch gesellschaftlich weiterbringen und zum Beispiel sozialverträglich, umweltverträglich oder nachhaltig sind.

 

Es heißt, dass Sie sich auch privat sehr für Kunst und Design interessieren und eine eigene Sammlung besitzen? Wissen Sie noch, wie sich Ihr Interesse entwickelt hat?

A.G.: Das stimmt nicht. Ich interessiere mich dafür, aber von einer Sammlung kann keine Rede sein… Das Interesse kam mit der Aufgabe und vielleicht ist auch etwas Veranlagung mit im Spiel.

 

Gibt es einen Nachwuchsdesigner, der Sie in den vergangenen Jahren durch ein besonderes Konzept oder Materialien begeistert hat und der sich vielleicht jetzt schon als echter Geheimtipp entpuppt hat?

A.G.: Es gibt so viele tolle Designer und Designerinnen – da wäre es wirklich unfair, einen oder eine hervorzuheben. Aber einer, der uns leider in diesem Jahr verlassen hat – viel zu früh – und der wirklich meiner Ansicht nach neue Maßstäbe gesetzt hat, der fällt mir ein, das war Joachim Sauter.

 

Noch eine Frage zum Abschluss: Die Stores in Ihren stilwerk-Häusern geben stets einen Überblick über die angesagtesten Trends. Auch bezüglich der Farbgestaltung sind Sie Vorreiter. Haben Sie eine Prognose, welcher Farbtrend sich im kommenden Jahr durchsetzen wird?

A.G.: Orange… oder… vielleicht auch – wie von Pantone angekündigt – ein Violett-Ton…

 

Lieber Herr Garbe, wir bedanken uns sehr für das nette Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin ganz viel Erfolg!

Informationen über stilwerk finden Sie hier.